Seit Beginn des Web-Booms und dem Durchbruch großer Suchmaschinen versuchen Anbieter von Webseiten, ihr Angebot in den Suchmaschinen besser zu platzieren, damit es dort häufiger gefunden und bei Suchtreffern möglichst weit vorne aufgelistet wird. Seit einigen Jahren hat sich für diese Spezialdisziplin der Webseitenerstellung das Akronym SEO (steht für Search Engine Optimization) herausgebildet.
Das Thema ist vielschichtiger als man auf den ersten Blick meinen könnte. Dass ordentlich strukturiertes HTML dazugehört, wissen die meisten wohl. Einige haben vielleicht auch schon von dem ewigen Wettrüsten gehört: Seitenanbieter versuchen mit immer neuen, teilweise unlauteren Tricks bessere Suchmaschinenplatzierungen zu erzielen, und die Suschmaschinen selber erkennen immer mehr dieser Tricks. Wer bei Google auf diese Weise auf die schwarze Liste gerät, läuft Gefahr, komplett aus dem Suchindex ausgeschlossen und überhaupt nicht mehr als Suchtreffer aufgelistet zu werden.
Allein schon die Menge von Blogs zum Thema SEO ist imposant. Im Zentrum der Reflexionen steht verständlicherweise die Suchmaschine von Google, da diese einen geschätzten Verbreitungsgrad von etwa 90% unter den derzeit etwa 1,1 Milliarden Internet-Nutzern des Planeten Erde hat. Nun gibt es natürlich die Google-Richtlinien für Webmaster, doch was dort an Tricks verraten und an Maßnahmen empfohlen wird, ist für SEO-Spezialisten nur kalter Kaffee.
Andererseits wird im Bereich SEO so viel gefährlicher Irrglaube verbreitet und teilweise sogar teuer verkauft, dass „offizielle Quellen“ möglicherweise wertvoller sind als kaum nachprüfbares Vermutungswissen. Die eigentliche Rezeptur, also nach welchen Kriterien in welcher Gewichtung Suchtreffer bei Google zustande kommen, wird bei den Mountain Viewern nämlich so geheim gehalten wie in Atlanta die Mixtur für Coca Cola.
Eine interessante Ergänzung zu den bekannten Google-Richtlinien für Webmaster könnte deshalb das kürzlich gestartete Blog der Google-Webmaster-Zentrale sein. Zwar ist auch dort nicht mit der Offenlegung des Google Algorithmen-Mix zu rechnen, doch SEO-relevante Zusatzinformationen aus erster Hand dürfen durchaus erwartet werden. Eine englischsprachige Version des Blogs gibt es bereits seit August 2006. Die deutschsprachige Version soll zunächst vor allem übersetzte Artikel der englischsprachigen Version anbieten, doch nach und nach auch ein Eigenleben entwickeln. So jedenfalls geht es aus dem Blog-Eröffnungsbeitrag hervor.